Katerhaltung - markierende Kater

 

Die Katerhaltung ist nicht immer ganz einfach. Hier möchte ich nun meine Einstellung und meine Erfahrungen zu diesem Thema aufschreiben. Ich möchte jedoch nochmals betonen, dies sind meine persönlichen Erfahrungen und meine ganz persönliche Einstellung. Das heißt nicht, dass jeder diese Erfahrungen machen wird, der einen eigenen potenten Kater halten will und/oder wird.

 

Ich habe eigentlich gleich zu Anfang einen eigenen Kater zu mir genommen. Ich kann mich einfach nicht von meinen Süßen trennen, auch nicht für einige wenige Tage. Mal abgesehen davon, dass es natürlich auch recht schwierig ist einen wirklich schönen typvollen Kater zu finden, der zum Decken frei gegeben wird und man vertrauen kann, dass er denn auch gesund ist.

Also war es für mich gar keine Frage, dass ich einen eigenen Kater halten wollte.

Nun kann man Glück haben, oder Pech. Man weiß im Vorfeld nie was einen erwartet. Weder wie er sich entwickeln wird, noch ob er überhaupt potent wird, und wenn ja, dann wann. Es gibt Kater, die schon recht früh, mit 7 oder 8 Monaten decken, aber auch solche, die erst mit 18 Monaten, oder noch später das erste Mal decken. Ich muss zugeben, in dieser Hinsicht hatte ich bisher mit meinen Katern Glück. Alle drei Kater deckten das erste Mal mit gut 10 Monaten erfolgreich.

 

Aber dann fangen natürlich auch die ersten Probleme an. Ein potenter Kater ruft nach deckfähigen Mädchen. Gerne auch des Nachts und gerne auch in recht unangenehmen Lautstärken. Da kann schon mal der Nachbar klingeln, da er sich in seiner Ruhe, vor allem an Wochenenden und in der Nacht, gestört fühlt. Erklären kann man es dem liebestollen Kater natürlich nicht. Er wird rufen, ob es dir oder deinem Nachbarn gefällt oder nicht. Da muss man schon manches Mal recht starke Nerven haben.

Außerdem möchte er natürlich "sein Revier" kennzeichnen. Welches er dann natürlich vorzugsweise durch Verspritzen seines Urins macht. Und das kann dann zu einer echten Belastungsprobe für alle Familienmitglieder werden. Katerurin riecht sehr unangenehm und lässt sich meist nicht mal so eben wegwischen. Sie spritzen gegen Wände, auf das Sofa, ins Bett, in Kuschelkissen und überall dort, wo sie auf ihren Streifzügen durch ihr "Revier" (in dem Fall dann die Wohnung) vorbei kommen.

Kuschelkissen kann man ja super mal eben in die Waschmaschine stecken. Beim Sofa sieht das dann schon anders aus. Raus reiben.... vergiss es... Diesen herrlichen Duft bekommt man nicht so einfach weg. Der bleibt sehr sehr hartnäckig über Monate erhalten. Es gibt zwar mittlerweile diverse Mittelchen, die alle versprechen auch die schlimmsten Düfte zu neutralisieren, aber.... weit gefehlt. Das einzige Mittel, was bei mir bisher zu recht guten Erfolgen geführt hat, ist der Geruchskiller von Faxol.

Aber schöner wäre es natürlich, wenn man gar nicht erst scheuern und sprühen müsste.

 

Leider ist es dann oft so, dass sich einige Züchter dazu entschließen ihren Kater in den Keller, ein Gäste WC oder in ein Katerhaus im Garten einzuquartieren. All diese "Lösungen" kann ich absolut nicht akzeptieren. Im Garten ist ein Kater dann weit weg von dem Familienleben. Selbst wenn er eine Gesellschaftskatze bekommt, kann er nicht nach Belieben seine Streicheleinheiten einfordern. Er ist dann darauf angewiesen, dass sein Mensch zu ihm kommt und sich zumindest zeitweise um ihn kümmert. Im Keller ist es meist dunkel und teilweise sehr eng, ebenso wie ein Gäste WC nur wenige Quadratmeter hat und sicher nicht zum Wohlfühlen einläd.

 

Also alles nicht ausreichend um einem Kater ein artgerechtes und würdevolles Leben zu ermöglichen. Aber da der Kater ja potent bleiben soll, wollen viele so die Kastration umgehen. Der Kater macht ja soooooo tolle Babys, aber die negativen Seiten will keiner in Kauf nehmen. Und da ist das dann die "Lösung der Probleme".

Einige kaufen auch ein Katerhöschen. Ich besitze auch ein solches Höschen für "alle Fälle" mal. Aber ich weiß auch, dass ein Kater damit unmöglich glücklich sein kann. Er wird in seinem natürlichen Verhalten stark eingeschränkt. Markieren gehört zu seinen normalen Verhaltensweisen,  die er ausleben können sollte. Markiert er in einem Katerhöschen, hat er zudem auch eine nasse Binde, oder je nach Modell einen nassen Tampon in dem Höschen. Bei längerem Gebrauch können sich Keime und Bakterien unter genialen Bedingungen millionenfach vermehren. Sicherlich also auch nicht die optimale Lösung. Für den Kater weniger wichtig, aber für manch einen Züchter.... durch die Reibung der Gummibänder und der Binde bekommt der Kater zudem auch noch stumpfes, verfilztes und brüchiges Fell, bis hin sogar zum Haarausfall... Ausstellung -- unmöglich...*g*

 

Durch Zufall habe ich eine für mich und meinen Kater absolut akzeptable Lösung gefunden. Ich hatte mal wieder Waschtag und den Wäschekorb im Flur stehen. Es dauerte nicht einmal 10 Minuten und in der Wäschewanne waren die ersten Spritzer. Ich spülte die Wanne aus, stellte sie wieder hin und das Spiel ging von vorne los... keine 10 Minuten und ich durfte sie wieder ausspülen.... Das brachte mich auf eine Idee.

Ich kaufte mir mehrere Wäschewannen in unterschiedlichen Farben, passend zu den Farben meiner Zimmer, und stellte sie mit dem Boden an die Wand gelehnt. Tatsächlich drehte er sich mit seinem Po in die Wannen und markierte. Ich brauchte nur noch mit Zewa und Reiniger hinterher gehen und alles war wieder perfekt. Selbst auf mein Sofa stelle ich, solange ich keinen Besuch habe, eine Wäschewanne.

Natürlich spritzt er auch immer noch mal wieder in das eine oder andere Kuschelkissen etc., aber ich muss sagen, das das nur noch ganz selten vorkommt. Er hat sich so an die Wannen gewöhnt, das er sie schon ganz selbstverständlich ansteuert, ohne eine andere passende Stelle zu suchen. Aus welchen Grund Kunststoff so eine magische Anziehungskraft auf Kater ausübt ist mir zwar nach wie vor schleierhaft, aber es klappt eben. Und das jetzt schon bei meinem dritten Kater.

 

Ich kann nur jedem raten es zu versuchen.

 

Der Kater kann weiterhin uneingeschränkt mit der Gruppe laufen, er muss nicht irgendwelche Höschen tragen und kann seinen natürlichen Bedürfnissen weitestgehend nachgehen. Und die Wannen gehören ganz schnell zum normalen Bild. Ich werde noch nicht mal von Besuchern angesprochen, warum ich überall Kisten stehen habe. Man könnte meinen sie gehören mit zu den Spielsachen der Katzen....*g*

 

   


 


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