Die Geschichte von meinem kleinen Katerchen Xylit
Flat Chested Kitten Syndrome / Pectus Excavatum
Ich hoffe auf ein gutes Ende nach der erfolgten Operation seines Pectus Excavatum.
Als mir meine Jalla ihren zweiten Wurf schenkte, sah anfangs alles so gut aus. Leider musste ich schon abends feststellen, dass mit meinem kleinen Xylit etwas nicht stimmte. Er hatte bei der Geburt schon beide Vorderbeinchen verdreht. In meinem B-Wurf war auch ein Katerchen, dessen Hinterfüßchen verdreht war. Er hatte wohl etwas eingeklemmt in Mamas Bauch gelegen. Diese Verdrehung war aber nur an seiner Fußspitze. Der Tierarzt sagte, ich solle Bewegungsübungen machen und massieren. Es hat sich bei diesem kleinen Kerl ganz schnell wieder in die Normalstellung gerichtet und er konnte ganz normal laufen.
Ich versuchte also gleich Bewegungsübungen mit Xylit zu machen, da ich annahm es würde sich bei ihm auch ganz schnell geben. Seine Beinchen waren aber nicht so richtig beweglich. Ich fuhr also gleich mit ihm zum Tierarzt. Dieser diagnostizierte eine Fehlstellung beider Vorderbeinchen. Xylit konnte seine Gelenke nicht strecken. Ellenbogengelenk und auch das Schultergelenk waren, laienhaft ausgedrückt, nur halb so beweglich wie normal. Ob er jemals auf die Beinchen kommen würde, war unklar. Er riet mir abzuwarten und zu schauen wie er sich entwickelt. Selbst wenn er vielleicht immer etwas O-Beinig läuft, wäre das ja nun auch kein Weltuntergang.
Ich wollte nun natürlich wissen, wie so etwas kommen kann. Jalla und Quando hatten bereits einen Wurf, in dem alle Kitten gesund waren. Auch die beiden anderen Kitten aus diesem Wurf waren gesund.
Er vermutete eine nicht ausreichende Versorgung während der Schwangerschaft. Krank war Jalla nicht und bekam auch keinerlei Medikamente. Möglich wäre auch eine genetischer Defekt. Allerdings sind mir weder aus Jallas Linien noch aus Quandos Linien bisher genetische Defekte bekannt. Mir blieb somit nichts anderes übrig als erstmal abzuwarten.
Nach drei Tagen war keinerlei Besserung eingetreten. Er nahm zu, wenn auch wesentlich weniger als seine beiden Geschwister, aber er nahm zu. Er konnte sich an Mamas Zitze nicht festhalten. Aber an die unteren Zitzen kam er ran und schaffte es auch selbstständig zu nuckeln. Wenn seine Geschwister allerdings versuchten ihn abzudrängen, hatte er natürlich keine Chance. Da aber die beiden anderen sich eh andere Zitzen ausgesucht hatten, klappte es dann doch ganz gut. Trotz, dass er so viel nuckelte, nahm er aber sehr viel weniger zu als seine Geschwister. Das machte mich stutzig. Am vierten Tag wurde dann immer deutlicher, dass er immer nur auf seiner Brust lag. Niemals auf der Seite wie seine Geschwister. Seine Brust war auch mittlerweile viel flacher als die seiner Geschwister. Ich fuhr also wieder mit ihm zum Tierarzt. Xylit hat das FCKs (Flat Chested Kittensyndrome). So einen kleinen zappelnden Kerl zu halten und zu röntgen, ohne dabei mehr Hand als Kitten auf dem Röntgenbild zu haben, ist schon eine Kunst für sich. Aber es stellte sich heraus, dass die Brust "nur" flach ist. Also nicht ein nach innen gelegenes Sternum (Pectus Excavatum). Er kann also überleben. Die Chancen sind recht gut. Eine Papprolle wie eine Bandage um den Brustkorb, soll die Brust stützen und helfen wieder in die richtige Form zu kommen.
Einige werden sich jetzt sicher fragen, warum ich den kleinen Kerl nicht schon jetzt erlösen lasse. Bisher hat Xylit nach Aussage meines Tierarztes keine Schmerzen, auch bisher noch keine Atembeschwerden. Wenn ich ihn nun erlösen lasse, werde ich mich immer fragen, ob er es so gewollt hätte, ob er nicht doch eine Chance gehabt hätte ein halbwegs normales Leben zu führen. Solange sich der kleine Mann nicht quält, werde ich alles versuchen um ihm ein katzengerechtes Leben zu ermöglichen. Wenn die Entscheidung erst einmal gefallen ist, kann man es nie wieder rückgängig machen. Die Entscheidung über Leben und Tod zu treffen ist manchmal die schwerste im Leben und doch muss man sie als Tierhalter immer wieder treffen. Ich habe mich entschieden meinem Tierarzt zu vertrauen und es weiter zu versuchen.
Der kleine Mann.... er tut mir so leid. Ich frage mich immer wieder, warum das auch noch? Aber da er nun zwei Fehlbildungen hat, die unabhängig von einander sind, bestätigt sich der Verdacht, dass es kein genetischer Defekt, sondern durch eine Unterversorgung verursacht wurde. Ich habe dann viel gelesen und bei Paw Peds (Flat Chested Kitten) einen sehr interessanten Artikel über das FCKs gefunden. Hier wird auch unter anderem beschrieben, dass auch ein Sturz der Mutterkatze während der Schwangerschaft eine mögliche Ursache sein kann. Meine Jalla war von einem Regal abgestürzt. Da sie weder einen Abort, noch ein verstorbenes Kitten im Wurf hatte, glaubte ich alles sei gut gegangen. Nun muss ich aber annehmen, dass hier vielleicht die Ursache liegen könnte. Auch wird dort beschrieben, dass wenn nur ein vereinzeltes Kitten betroffen ist, man nicht unbedingt von einem genetischen Defekt ausgehen muss. Alle anderen Babys der Beiden waren ja gesund.
Mit zwölf Tagen ist der Brustkorb jetzt noch flacher geworden. Aber er schafft es sich vorwärts zu bewegen.
Wenn Xylit nun die ersten drei bis vier Wochen überlebt, sind die Chancen sehr groß, dass sich der Brustkorb verwächst und er ein ganz normales Leben führen kann. Was aber natürlich letztendlich auch noch von seinen Beinchen abhängig ist. Wenn er es nicht schafft auf seine Beinchen zu kommen, wird er kein katzengerechtes Leben führen können. Es kann sein, dass er niemals springen kann, niemals klettern, niemals vorm Futternapf sitzen kann und auch das Klöchen nicht benutzen kann.
Sollten die nächsten Wochen keine Besserung zeigen und sich herausstellen, dass das Leben für ihn nicht lebenswert sein wird, oder der Brustkorb so sehr auf Lunge und Herz drückt, dass er droht zu ersticken, werde ich meinen kleinen Mann über die Regenbogenbrücke gehen lassen müssen.
Ich habe mir geschworen immer ehrlich zu sein, nichts zu verheimlichen oder unter den Teppich zu kehren. Ich werde seine Geschichte weiter ausführen und hoffe dass er es schafft und vielleicht doch noch ein katzengerechtes Leben führen kann.
Für alle, die jetzt glauben, sie müssten jetzt meine Tiere oder deren Linien schlecht machen, und oder über mich tratschen...
Ja, ich werde eine weitere Verpaarung mit Jalla machen. Sie wird im nächsten Jahr wieder einen Wurf bekommen. Ich werde sie aller Wahrscheinlichkeit nach mit Rascal verpaaren. Rascal hat Quando als Vater und ich denke ich werde wieder einen gesunden Wurf mit Jalla bekommen. Warum nicht mit Quando? Nein, ich habe keine Angst, dass es noch einmal passieren könnte, aber ich werde Quando beizeiten kastrieren lassen, da ich nun zwei Söhne von ihm habe. Das war schon lange so geplant und so werde ich es auch beibehalten.
Hier jetzt noch Fotos von Xylit:
Xylit einen Tag nach seiner Geburt:
Man kann hier schon deutlich sehen, dass er beide Vorderbeinchen unter seiner Brust hat. Er kann sie nicht nach vorne strecken.
Xylit eine Woche nach seiner Geburt:
Hier auch sehr gut zu erkennen, dass Xylits Brust sehr flach ist. Die Vorderbeinchen liegen meist immer noch unter seiner Brust.
Xylit kann sein Füßchen aufsetzten, wenn er sich dann aber vorwärts drückt, rutscht der Fuß unter seine Brust.
Xylit zwei Wochen nach seiner Geburt:
Viel verändert hat sich nicht. Xylit versucht weiter seine Füßchen aufzusetzen, aber sie rutschen ihm dann doch immer wieder unter die Brust. Wenn er das rechte Beinchen aufstellt, steht es auch immer in einem starken Winkel mit dem Ellenbogen nach außen. Das andere Füßchen setzt er noch seltener auf. Er hat es fast immer auf der Handrückseite liegen.
Er hat die Augen fast zeitgleich mit seinen Geschwistern geöffnet, ist aber im Gewicht und seiner Größe weit hinter seinen Geschwistern. Hier zum Vergleich zwei Fotos mit seiner Schwester Xylonia.
Xylit wiegt heute 227 gr. und Xylonia 403 gr.
Xylit drei Wochen nach seiner Geburt:
Schlimmer geworden ist es bei Xylit nicht, aber leider auch nicht besser. Der kleine Mann stützt sich immer noch auf seine Unterarme und benutzt seine Pfötchen kaum. Er kann mittlerweile selbstständig sein Köpfchen heben und es auch halten. Aber man merkt, dass es ihn sehr viel Kraft kostet. Der Brustkorb ist unverändert, aber Xylit bekommt noch gut Luft und sein Herz schlägt kräftig. Der Tierarzt hat ihn sich gestern noch einmal angesehen und möchte ihm weiterhin eine Chance geben. Der Kleine hat keine Schmerzen....
Leider wird es wohl die ersten richtigen Probleme geben, wenn seine Geschwister zum Wochenende anfangen herum zu laufen. Ich hoffe Mama Jalla geht weiterhin zu ihm hin um ihn zu säugen. Denn ihr hinterherlaufen könnte Xylit nicht.
Ich muss einfach weiterhin abwarten was die Zeit bringt.
Die Hinterbeinchen spreizt Xylit auch noch sehr ab. Aber da vermuten wir, dass ihm das Liegen so auch einfacher fällt und er es aus diesem Grunde auch gar nicht erst versucht den Popo hoch zu bekommen. Er würde ja sonst auch nach vorne kippen.
Xylit vier Wochen nach seiner Geburt:
Xylit hat bisher noch keine wirklich großen Fortschritte gemacht. Der Brustkorb liegt zwar nicht mehr ganz auf dem Boden auf, aber es sind nur wenige Zentimeter, die er es schafft seinen Körper hoch zu drücken. Wenn er liegt, dann hat er seine Hinterbeinchen immer noch extrem stark abgespreizt. Wenn er vorwärts robbt, dann schafft er es aber seine Hinterbeinchen ran zu ziehen. Seine Geschwister toben natürlich schon durch das ganze Babyzimmer. Er bleibt meist auf der Decke liegen und schaut nur zu. Nur gut, dass Mama Jalla sich fast immer zu ihm legt und er sich so ohne Probleme seine Milchmahlzeiten holen kann.
Ich habe versucht ihn ins Klöchen zu setzen. Leider schafft er es nicht dort wieder heraus zu krabbeln. Xylit liegt immer noch auf seinem Unterarm und kann diesen auch nicht ganz grade ausrichten. Sein Pfötchen ist immer leicht gedreht.
Hier kann man sehen, dass sein Brustkorb ganz flach ist. Liegt er auf dem Rücken, schafft er es aber mittlerweile sich selbstständig wieder herum zu drehen.
Xylit fünf Wochen nach seiner Geburt:
Mittlerweile kommt Xylit hinten auf seine Beinchen. Allerdings muss er sie recht stark angewinkelt halten, da er sonst vorne überkippt. Er schafft es auch, sich mit den Vorderbeinchen um den Stamm des Kratzbaumes zu klammern und steht dabei auf seinen Hinterbeinchen, hochklettern kann er allerdings nicht. Auch das Klöchen benutzt Xylit noch nicht. Er püscht dort hin, wo er gerade ist. Ich hoffe, dass er das aber in den nächsten Tagen noch lernt. Ich habe ihm eine extra niedrige Schale mit Streu hingestellt, über deren Rand er es schafft zu klettern. Sein Brustkorb hat sich leider nicht verändert. Im Gegenteil.... ich habe den Eindruck, dass sich alle inneren Organe stark nach unten verlagern. Sein Bäuchlein ist in meinen Augen ungewöhnlich dick. Näheres werde ich hoffentlich bei der nächsten Untersuchung erfahren. Nächste Woche werde ich natürlich dann auch wieder berichten, was die Untersuchung ergeben hat.
Ansonsten ist er aber ein fröhliches und aufgewecktes kleines Kerlchen. Er versucht nach seinen Möglichkeiten auch ein wenig mit Xantos und Xylonia zu spielen. Mit ihnen rennen kann er aber leider nicht.
Noch immer setzt er den ganzen Unterarm auf.
Hinten steht er auf seinen Füßen, aber entweder recht breitbeinig, oder stark angewinkelt, da er sonst vorn überkippen würde.
Xylit sechs Wochen nach seiner Geburt:
Der kleine Mann hat sich weiter recht gut entwickelt. Er hat nun die schlimmste Zeit überstanden und es scheint, als wenn auch er gern später in ein neues zu Hause ziehen möchte.
Derzeit geht Xylit zwar immer noch nicht ganz allein auf`s Klöchen, aber wenn man ihn hineinsetzt, dann klappt es mittlerweile ganz gut. Ich denke, es fällt ihm einfach noch zu schwer ins Klöchen hinein zu krabbeln. Aber mit jedem Tag den er wächst und größer wird, wachsen auch seine Chancen das alles bald völlig allein zu schaffen. Er frisst nun schon sehr gut vom Teller und klettert auch über Kissen. Sein Lieblingsplatz ist eine Kuschelhöhle. Leider hat sein Nabel dem Druck der Organe nicht standgehalten (bei ihm ist ja alles verlagert durch den zu engen Brustkorb) und er hat nun auch noch einen Nabelbruch. Der ist aber operativ schnell behoben. Wenn der Kleine sich weiter so gut macht, dann werde ich den Nabelbruch zusammen mit der Kastration operieren lassen.
Xylit zehn Wochen nach seiner Geburt:
Alles schien so toll zu sein. Er kletterte mit seinen Beinchen sogar die Kratzbäume hoch. Er war munter und schien richtig Spaß am Leben zu haben. Leider gab es ab der neunten Woche heftige Rückschläge. Normalerweise senkt sich im Laufe der Zeit bei einem Kitten der Brustkorb selbstständig. Die eigentlich kritische Phase, bis zur fünften Woche, hatte er super überstanden. Doch bei Xylit war genau das Gegenteil der Fall. Das Sternum drückte sich immer mehr in seine Brust, bis er in der 10. Woche plötzlich kaum noch Luft bekam. Die kleinste Anstrengung und er drohte zu ersticken. Selbst im Ruhezustand rang er immer wieder heftig nach Luft. Die Verschlimmerung seines Zustandes kam sehr plötzlich. Es wurde von heute auf morgen so schlimm, dass ich schon Angst hatte er würde die Fahrt zum Tierarzt nicht schaffen.
Er wurde untersucht und schon während dessen droht er wieder zu ersticken. Mir blieben nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich würde ihn erlösen lassen, oder aber versuchen ihn mit einer OP zu retten. Diese OP sieht erstmal nicht kompliziert aus, doch sie birgt Gefahren. Ob ein Kitten die OP überlebt, bzw. ob es zur Heilung oder wenigstens Besserung kommt, kann man vorher nicht sagen.
Ich war hin und her gerissen, wusste nicht, ob ich diesen Eingriff machen lassen sollte. Mein Tierarzt jedoch ließ mir keine Zeit zum Überlegen. Aber Zeit, die hätte Xylit auch nicht mehr gehabt. Am nächsten Morgen um 9 Uhr war die OP.
Leider findet man im Internet auch nicht wirklich viele Informationen über die OP eines Pectus Excavatum (Trichterbrust) die sich bei Xylit nun leider aus dem FCKs entwickelt hatte.
Zuerst wurde Xylit in Narkose gelegt, denn die Anstrengung der Untersuchung und des Röntgen hätte ihn schon sein Leben kosten können. Mein Tierarzt entschied sich für die Maskennarkose. Intubieren war bei Xylit nicht möglich und eine Injektionsnarkose war ihm zu gefährlich. Bei der Maskennarkose bekommt er über die Maske gleichzeitig das Narkosemittel und Sauerstoff, den er ja so dringend brauchte.
Nachdem Xylit friedlich schlief und stabil war, wurden zuerst Röntgenbilder angefertigt. Dann wurde er rasiert und eine Schiene aus Kunststoff angefertigt (ähnlich wie bei einem Gips), seinem Körper angepasst, an den Seiten geschliffen und gut gepolstert. Die Schiene war natürlich gewölbt wie eine "normale" Brust aussehen sollte. Auf der Höhe, wo bei Xylit das Sternum sitzt, wurden Löcher in die Schiene gebohrt. Jetzt kam die eigentlich schwierige Aufgabe. Rechts vom Sternum wurde mit einer Nadel eingestochen, unter dem Sternum durch und links vom Sternum wieder raus. Das wurde mit vier Fäden gemacht. So lagen die Fäden unter dem Sternum und man konnte es hochziehen um seinen Brustkorb zu entlasten. Leider muss man beim Einstechen starken Druck auf dem Brustkorb ausüben. Xylit hatte trotz der Beatmung immer wieder Atemaussetzer. Aber der kleine Mann hat es geschafft. Mein kleiner Kämpfer....
Die Fäden wurden dann miteinander verknotet, damit sie nicht verrutschen konnten.
Dann wurden die Fäden einzeln durch die Bohrungen der Schiene geführt.
Nun musste mit Hilfe der Fäden das Sternum in die Schiene hochgezogen werden, und die Fäden anschließend wieder verknotet.
Nun wurden noch die Fäden überklebt um sie zu schützen.
Damit die Kunststoffschiene nicht ausschließlich durch die Fäden gehalten wird, und er eventuell daran hängen bleiben könnte, wurde nun noch die ganze Schiene am Körper fixiert. Einen Tag nach der OP ist Xylit mit seiner Schiene schon wieder flott auf den Beinchen. Er klettert und läuft, zwar etwas unbeholfen, aber er schafft es. Sein Appetit ist gut und Xylit hat auch kein Fieber. Seine Atmung ist wesentlich ruhiger geworden durch die Entlastung. Allerdings kann er durch den Druck auf den Brustkorb nur in den Bauch atmen. Seine Atmung ist noch recht flach. Wir hatten gehofft, dass sich das in ein zwei Tagen legen würde. Er hat aber wohl Angst gut durch zu atmen.
Drei Tage nach der OP hat mein Tierarzt ihm nun vorsorglich doch ein Antibiotikum gespritzt. Durch eine flache Atmung über einen langen Zeitraum könnte sich unter Umständen, ähnlich wie bei einem Rippenbruch, eine Lungenzündung entwickeln. Er wird jetzt noch eine Zeit weiter Antibiotisch versorgt. Ich hoffe, dass sich alles gut entwickeln wird.
Sinn ist es, das Sternum in dieser Position zu halten, bis es sich verwächst und dann, wenn die Wachsrichtung geändert ist, auch nicht wieder in den in den Brustkorb zurück drückt. Ob und in wie Weit die OP erfolgreich war, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Die Schiene wird er die nächsten Wochen noch tragen müssen.
4. Tag nach der OP:
Xylit ist fit und frisst weiterhin gut. Die Atmung ist weiterhin zwar flach, aber sehr ausgeglichen und ruhig. Zum Vergleich noch mal die Gewichte... Xylit´s Geschwister wiegen 1380 gr. und 1460 gr., er selbst wiegt gerade mal 760 gr.
18. Tag nach der OP:
Xylit geht es hervorragend. Ich kann es kaum glauben. Er atmet völlig normal, spielt und tobt wie jedes andere Jungtier in seinem Alter auch und nimmt jetzt sogar super zu. Am Tag seiner OP hatte er nur 760 gr. und heute bringt er 1110 gr. auf die Waage. Jetzt, wo seine Geschwister bereits ausgezogen sind, spielt und tobt er viel mit den Y-Babys. Trotz seiner Schiene und der Behinderung seiner Vorderbeinchen macht er den Kleinen noch was vor. Sie kommen gar nicht so schnell hinterher, wie Xylit die Kratzbäume raufklettert. Er ist ein so drolliges Kerlchen. Ich hoffe so sehr, dass sich sein Sternum vollständig in die richtige Wachsrichtung ändert und er, nachdem die Schiene abgenommen wird, ein ganz normales Leben führen kann.
Jede Woche muss ich natürlich mit ihm zur Kontrolle. Die Fixierung um den Körper wird dann gelockert und seinem Wachstum angepasst und kontrolliert, dass sich keine Entzündung gebildet hat.
Bisher alles prima...
Ok... die Schiene sieht nun nicht mehr so toll aus, aber schließlich wird sie ja auch reichlich strapaziert...*g*
29. Tag nach der OP:
Dem kleinen Mann geht es einfach nuuuur gut. Xylit wiegt nun 1320 gr. und er ist immer der Erste am Teller.
Wir waren zwischenzeitlich zwei mal beim Tierarzt und auch der ist sehr zufrieden mit seiner Entwicklung. Im Moment heißt es leider immer noch... einfach nur abwarten. In gut 10 Tagen ist der große Augenblick da, wo Xylit die Schiene abgenommen bekommt. Ob die Nabelbruch OP dann auch schon gleich gemacht wird, hat mein Doc. noch nicht entschieden. Ich bin sooo gespannt wie er sich verhalten wird, wenn die Schiene entfernt ist...
So langsam ist die Schiene auch wirklich kein schöner Anblick mehr, aber was soll`s...
Hier jetzt noch aktuelle Fotos von meinem tapferen Kerlchen.... Die nächsten Infos und Bilder werde ich dann einstellen, wenn er die Schiene nicht mehr trägt....
Es schaut immer so aus, als ob er die Stirn runzeln würde... *g* Optische Täuschung....*g*
Und Xylit ist immer noch super glücklich mit seinen vier Freundinnen aus dem Y-Wurf spielen zu können... Naja, wer ist nicht gern Hahn im Korb....*g*
5,5 Wochen nach der OP:
Der große Tag war nun endlich da. Xylit bekam die Schiene abgenommen. Zuerst wurde die Fixierung um den Körper entfernt. Danach die Fäden auf der Schiene gekappt und die Schiene abgenommen. Ich habe nicht schlecht geguckt als ich gesehen habe wie viel Fell er schon wieder hatte....*g* Nun mussten noch die Fäden in seiner Brust gezogen werden. Jetzt verstehe ich auch, warum man die Schiene nicht länger dran lässt. Die Fixierung um seinen Körper konnte ja immer wieder seinem Wachstum angepasst werden. Aber die Verknotung auf seiner Brust wird ja durch das Wachstum auch immer enger. Lockerer konnte man sie aber auch nicht lassen da sonst zu viel Spielraum zur Schiene gewesen wäre und somit nicht der gewünschte Erfolg hätte erzielt werden können. Einer der Verknotungen war schon fast in die Brust mit eingewachsen. Ich musste Xylit recht stramm festhalten, damit der Doc. den Kleinen nicht verletzte als er den Knoten durchtrennte. Das fand Xylit natürlich nicht wirklich gut, aber er hatte dabei keine Schmerzen. Durch die wiederholte Antibiotikagabe war Gott sein Dank keine Entzündung entstanden an den Einstichkanälen. Leichte Hautreizungen, aber ansonsten alles prima. Die drei anderen Fäden ließen sich problemlos entfernen. Natürlich war sein Fell unter der Fixierung verfilzt und ich musste etwas herausschneiden und auskämmen. Er sieht nun schon noch recht zerzaust aus, aber Fell wächst ja wieder...
Sein Brustkorb ist jetzt zwar natürlich immer noch nicht ganz so, wie bei den anderen Babys, aber man kann doch eine ganz leichte Außenwölbung spüren. Er bekommt sehr gut Luft, spielt und tobt. Die ersten Stunden schien er etwas unsicher zu sein, da ihm ja plötzlich der "Halt" fehlte. Aber auch das ist völlig normal und hat sich jetzt schon wieder fast ganz gelegt.
Zur Vorsicht bekommt er nun noch ein letztes Mal ein Antibiotikum. Nächste Woche soll dann noch der Nabelbruch operiert werden und gleichzeitig wird er dann auch kastriert.
Und.... ja, dann kann er in ca. zwei Wochen auch endlich in sein neues zu Hause ziehen... Er wird natürlich schon sehnsüchtig erwartet und ich denke er wird sich auch freuen, wenn er dann dort endlich alles hinter sich lassen kann und ein glückliches Katerchen sein darf.
Ich werde natürlich auch noch einmal nach der bevorstehenden OP hier ein update machen.
Aber jetzt erst einmal noch zwei Fotos von dem kleinen Racker.... endlich ohne Schiene.
Völlig entspannt lag der kleine Mann schon am Abend auf dem Sofa und kuschelte sich an die Y-Babys...
8 Wochen nach der OP:
Die Operation seines Nabelbruchs stand noch an. Durch den enormen Druck, der auf seiner Bauchdecke lastete, war der Nabelbruch entstanden. Leider war der Riss sehr groß, und mein Tierarzt wollte nicht mehr warten, da sich hier natürlich auch Gefahren verbergen. Darmteile könnten hindurchrutschen und abgeschnürt werden. Also war ein Eingriff erforderlich. Da er nun noch einmal in Narkose gelegt werden musste, ließ ich auch gleich die Kastration mit vornehmen.
Der Nabelbruch wurde zuerst operiert, nachdem mein kleiner Mann schlief. Aus Sicherheitsgründen bekam er wieder die Maskennarkose. Diesmal klappte alles prima. Er hatte keinerlei Atemaussetzer und die OP konnte erfolgreich beendet werden. Es war ein sehr langer Schnitt und in zehn Tagen müssen natürlich noch die Fäden gezogen werden. Aber dann..... endlich... darf Xylit in sein neues zu Hause umziehen. Die anschließende Kastration war nicht das geringste Problem.
Nach der OP brauchte Xylit etwas um sich vollständig zu erholen. Naja... es waren ja auch gleich zwei Eingriffe. Aber drei Tage nach der OP kletterte auch er schon wieder auf die Kratzbäume. Er ist eben wirklich ein kleiner Kämpfer.
Hier jetzt noch die letzten Fotos bei mir zu Hause.
Hier kann man sehen, wie lang die Narbe vom Nabelbruch ist. Ein besseres Foto konnte ich nicht machen ohne ihn fest zu halten. Da er aber genug Stress hatte in der letzten Zeit, habe ich versucht es so hinzubekommen.
Ich hoffe natürlich dass mich seine neuen Schmuseeltern weiter auf dem Laufenden halten und mir immer mal wieder ein paar Fotos schicken werden, die ich dann hier natürlich auch einstellen werde...
Kleiner Mann... wir hatten eine schwere Zeit. Viel Kummer und Sorgen. Oft habe ich gezweifelt... aber doch immer wieder mit dir gekämpft. Du wolltest leben, das weiß ich genau... Du hast es geschafft. Mein kleiner tapferer Kämpfer. Ich werde Dich so sehr vermissen und immer an Dich denken. Aber natürlich sollst auch du ein tolles Leben bei Menschen haben, die Dich lieben und Dir all die Zeit zum Schmusen und Kuscheln geben, die du verdient hast. Ich bin mir sicher, dass du es bei deiner neuen Familie richtig gut haben wirst. Ich wünsche dir alles alles Gute und ein unbeschwertes Leben.
Super lieben Dank auch an Michaela und ihre Familie, die dem kleinen Mann ein liebevolles zu Hause geben werden.
Die ersten Fotos im neuen zu Hause:
Leider hat Xylit den Weg über die Regenbogenbrücke am 26. April 2013 angetreten. Er bekam schon Wochen zuvor eine starke Mittelohrentzündung. Er wurde viel und lange behandelt. Hier jetzt alles bis ins Detail aufzuschreiben würde zu weit führen. Zwischenzeitlich sah auch alles so aus, als ob er sich erholen würde. Leider bildeten sich Wucherungen hinter dem Mittelohr. Ob diese Wucherung nun der Auslöser war, für die nun immer wieder folgenden Krampfanfälle ist nicht 100%ig klar. Aber einer der Anfälle dauerte sehr lange und konnte erst in der Klinik durch Krampflöser aufgehoben werden. Das er diesen fast 15 Minuten andauernden Anfall überhaupt überlebt hatte, grenzt schon fast an ein Wunder. Aber sein Zustand war sehr schlecht. An eine OP (geplante Entfernung der Wucherungen) war in diesem Zustand nicht zu denken. Er bekam weitere Krampfanfälle während seines stationären Aufenthalts in der Klinik und für ihn war es dann nur noch eine Erlösung ihn gehen zu lassen....
Leb wohl kleiner Kämpfer... Wir werden dich alle niemals vergessen.
Trotz all deiner Probleme wurdest du sehr geliebt und ich bin dankbar dafür, dass du ein solch schönes zu Hause gefunden hattest.
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